Pressemitteilung zur Einreichung der Petition gegen Pläne des Bauvorhabens ´Saalegarten´
Am 24.12.2020 haben wir die Petition “Bürgerfreundliche Gestaltung statt Blockbebauung mit Hochhaus” gestartet. In kurzer Zeit unterschrieben mehr als 2000 Bürgerinnen und Bürger aus Halle die Petition.
Damit ist das notwendige Quorum erfüllt. Wir übergeben die Petition am 24.03.2021 in der Einwohnerfrage-stunde der Stadtratssitzung offiziell an den Oberbürgermeister und den Stadtrat von Halle.
Die aktuellen Pläne der Investoren sind offensichtlich zur Gewinnmaximierung auf eine hochverdichtete Bebauung am Übergang zur Saaleaue ausgerichtet. In unserer Petition fordern wir demgegenüber eine kleinteiligere, niedrigere und aufgelockerte Bebauung. Die Saaleaue ist ein Gebiet mit höchstem Wert für ein ausgeglichenes Stadtklima, menschliche Erholung und ökologische Vielfalt. Im Stadtentwicklungskonzept wird deshalb eine behutsame und maßvolle Bebauung der Übergänge zwischen Stadt und Fluss angestrebt, um wichtige ökologische und soziale Funktionen dieser schmalen und einzigartigen Randbereiche zu erhalten und zu stärken. Wir fordern, dass die geplante Neubebauung zwischen Böllberger Weg und Saaleaue diesen Zielen konsequent gerecht wird.
Darüber hinaus fordern wir eine bürgerfreundliche Gestaltung des neuen Quartiers, die allen Bewohnerinnen und Bewohnern unseres Viertels alltäglich und niedrigschwellig nutzbar ist. Notwendig ist dafür z.B. ein öffentlicher Zugang zu beiden geplanten Spielplätzen und ein weiterer Fußweg zur Hafenbahntrasse.
Seit dem Start der Petition haben Bürgerinnen und Bürger mit über 700 Kommentaren und Zuschriften die Meinungsbildung bereichert. Deutlich im Vordergrund steht die Ansicht, dass die hohe und massive bauliche Erscheinung der aktuellen Planungen nicht in die Umgebung passt und negative soziale und ökologische Folgen hat. Viele äußern ihr Unverständnis, dass hier am Übergang zur Saaleaue ein Hochhaus mit elf Geschossen gebaut werden soll.
Häufig wird auf die Notwendigkeit von mehr bezahlbarem Wohnraum für Menschen mit mittlerem und niedrigem Einkommen hingewiesen, anstatt überwiegend Wohnungen für Besserverdienende zu bauen. Deutlich kritisch äußern sich viele Bürgerinnen und Bürger zu den absehbar negativen Folgen der aktuellen Planungen hinsichtlich erhöhten Verkehrsaufkommens, Lärmbelastung und Verriegelung der wichtigen Frischluftschneise zwischen Saaleaue und Südlicher Innenstadt.
Stadt – das ist vor allem und als erstes der gemeinsame Lebensraum für alle Bürgerinnen und Bürger!
Ihre Bedürfnisse und Anregungen sind in den weiteren Planungen vorrangig zu berücksichtigen.
Eine kleinteiligere, niedrigere und aufgelockerte Bebauung am Übergang zur Saaleaue ist notwendig!
Und deshalb bleiben wir dran – für Mensch und Umwelt am Böllberger Weg!
Petition, Verlauf, Kommentare online:
Kontakt zu den Petenten Dr. Wolfram König und Angela Hannemann: lebeninhalle@posteo.de
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